Von der Leyen: Schützengesellschaft Kamenz soll Bundeswehr entlasten

Erst im Februar sorgten Pressemeldungen in der Öffentlichkeit für Empörung, die gravierende Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr offenbarten. Beispielsweise mussten die Soldaten mangels funktionsfähiger Bordwaffen ihre Schützenpanzer mit schwarz angepinselten Besenstielen versehen, um wenigstens den Anschein einer Bordkanone zu erwecken.

Oberstleutnant Knödler vom Landeskommando Sachsen (LkdoSN) gibt unumwunden zu, dass es hier Probleme gibt. „Die aktive Truppe hat nur noch Schrott zur Verfügung. Wenn wir funktionsfähiges Großgerät unseren Soldaten wenigstens einmal zeigen wollen, müssen wir ins Militärhistorische Museum gehen. Und über qualitativ hochwertige Handfeuerwaffen in nennensweten Stückzahlen verfügen nur noch Jäger oder Sportschützen.“

Die „Strategische Planungskommission für unkonventionelle Territorialverteidigung nachgeordneter Infanteriekräfte“ (SpuTnIk) im Bundesverteidigungsministerium hat deshalb auf direkte Weisung von Fachministerin Ursula von der Leyen Szenarien entwickelt, wie man diese besonders rechtstreuen und als loyal angesehen Gruppen zur Unterstützung der aktiven Truppe heranziehen könnte.

Bein einem kurzfristig vom Bundesminsterium der Verteidigung anbraumten Termin (Foto) wurde Präsident Dieter Raack von der Schützengesellschaft Kamenz e. V. über diese strategische Neuausrichtung der Bundeswehr informiert, die auch unmittelbare Auswirkungen auf den Verein hätte. Ministerin von der Leyen erläuterte in einem mehrstündigen Gespräch die die Eckpunkte des Strategiepapiers.
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Demnach sehen die Planungen vor, dass eine Kamenzer Schützenkompanie im Krisen- bzw. Verteidiungsfall primär mit Sicherungsaufgaben von städtischen Verwaltungsgebäude sowie wichtigen Verkehrsbauten wie Brücken- oder Gleisanlagen betraut wird.

Auch auf die Frage geeigneter Transportkapazitäten zeigte sich die Ministerin vorbereitet. Hier soll eine entsprechende Gesetzesänderung die Wiederindienststellung derzeit von den „Kamenzer Oldtimerfreunden“ für Hobbyzwecke genutzte Rad- und Kettenpanzer im Bedarfsfall ermöglichen.

Sogar über eine Luftverlegungsmöglichkeit wurde schon nachgedacht. Durch den Ministererlass „Umnutzung noch flugfähiges ungenutztes Gerät“ (UnfuG) könnten die auf dem Kamenzer Flugplatz vorhandenen Antonov – Doppeldecker nach einer Generalüberholung kurzfristig für Truppentransporte oder Luftüberwachungsaufgaben zur Verfügung stehen.
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Allerdings stößt das Ansinnen der Ministerin nicht auf die erwartet offenen Türen:

Knackpunkte sind noch die von Frau von der Leyen geforderte Frauenquote von mindestens 30 Prozent sowie die mangelnde Kooperations- und Kampfbereitschaft vieler Schützen.

„Wir schießen jederzeit mit Russen oder gegen Russen,  beim Training oder im Wettkampf. Aber nicht auf Russen.“ sind sich die meisten Schützenbrüder und -schwestern in der Lessingstadt einig.

Diese Bedenken möchte die Ministerin in einem persönlichen Gespräch mit den Schützen zerstreuen. Zu diesem Zweck wird Frau von der Leyen persönlich dem Schießstand in Bernbruch am Mittwoch, 1. April 2015 um 14.14 Uhr einen Besuch abstatten und ihr Vorhaben bei Freibier und Schnittchen erläutern.

Die Öffentlichkeit ist wie immer herzlich eingeladen!

6 Kommentare

  1. Ja, Ja , ein schöner , gelungener Aprilscherz.
    Leider sind unsere Politiker , bittere Realität.

  2. Wenn die neuen U-Boote von der „Schwarzen Elster“ zur Nordsee verlegt werden bin ich dabei! 😉

  3. … hervorragender Aprilscherz !! Passt genau in das Zeitgeschehen ! Nur mit den Flachbildschirmen wird es etwas eng …!

  4. Noch ist es ein Aprilscherz aber das hätte man von der Forderung, dass der neue Puma auch für Hochschwangere geeignet sein muss, auch annehmen können.
    Lasst uns mal abwarten, wann Ursel zustimmt, dass Tarnfarben auch mal bunt oder nachtleuchtend sein können – weil Toleranz und so.

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